Das Montafon in seiner vollen Alpenblumenpracht

So schön blüht die Montafoner Blumen- und Kräuterwelt

Bevor der Herbst im Montafon Einzug hält, habe ich noch einmal die Chance genutzt, um die Alpenblumen der Montafoner Bergwelt in ihrer vollen Pracht zu erleben. Im Zuge der Gauertaler AlpkulTour  lernte ich neben den beeindruckenden Skulpturen des Montafoner Künstlers Roland Haas, auch die vielfältige Montafoner Alpenblumen- und Kräuterwelt kennen. Begleitet wurde ich dabei von der Wanderführerin und Kräuterexperten Monika, die jede (und ich meine wirklich jede!) Pflanze beim Namen kennt.

Kunst trifft Genuss

Auf der aussichtsreichen Wanderung vom Erlebnisberg Golm zur Lindauer Hütte stechen einem neben den markanten Drei Türmen, zunächst die umgedrehten Fichten ins Auge. Die Skulpturen des Montafoner Künstlers Roland Haas fügen sich sanft in die Natur ein und wirken beinahe so, als wären sie immer schon da gewesen. Entlang der Gauertaler AlpkulTour laden 13 verschiedene Stationen mit künsterlischen Elementen dazu ein, innezuhalten und nachzudenken. Kombiniert mit dem Genuss regionaler Produkte der Alpe Latschätz und einem wissenswerten Einblick in die farbenprächtige Alpenflora, wird die geführte Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Pause auf der Oberen Latschätzalpe

Mit bereits unzähligen Eindrücken im Gepäck, erwartete uns auf halber Strecke eine schmackhafte Käseplatte auf der Oberen Latschätzalpe. Die Ruhe hier oben auf 1.730 Metern Seehöhe nutzten wir, um den besonderen Ausblick auf die umliegende Bergwelt des Rätikon in vollen Zügen zu genießen.

Äußerst beeindruckend: Alpsenn Dietmar und sein Team produzieren über den Sommer aus 40.000 Kilogramm Milch den traditionellen Montafoner Sura Kees und Montafoner Alpbutter. Unbedingt probieren!
 

Die bunte Vielfalt der Alpenblumen- und Kräuter

Wer mit offenen Augen die Gauertaler AlpkulTour wandert, dessen Blick bleibt unweigerlich an den ungewöhnlichen Skulpturen hängen. Wer aber noch etwas genauer hinsieht, dem fällt auf, dass die umliegenden Wiesen mit leuchtenden Alpenblumen und Gebirgskräutern geschmückt sind. Sei es die bärtige Glockenblume, das Johanniskraut, die heilende Arnika, die Klettendistel, die Alpenglockenblume oder die wunderschöne Alpenrose. Die Montafoner Bergwelt strahlt nur so in ihrer großen Vielfalt an Alpenblumen und -kräutern. Wanderführerin Monika hat ein besonderes Auge für die Alpenblumenwelt und viel Freude daran, dies an ihre Gäste weiterzugeben. 

Auf Entdeckungstour im Gauertal

Hier stelle ich Dir die schönsten Blüten und Kräuter vor, die ich auf der Gauertaler AlpkulTour  mit Wanderführerin Monika entdeckt habe. Natürlich kann ich hier nicht alle Blumen der Montafoner Alpenflora anführen, doch es soll eine kleine Hilfestellung zur Benennung der Pflanzen für Deine nächste Wanderung sein.

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die purpurfarbene Klettendistel

Wer in der Montafoner Bergwelt unterwegs ist, kommt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit an der Klettendistel vorbei. Sie wächst auf kalkhaltigen, nährstoffreichen Böden bis 2.500 Meter und ist im gesamten Alpenraum vertreten. Besonders Schmetterlinge und Bienen lieben die herrlich-blühende Klettendistel. Die Blütezeit dieser stark vertretenen Klettendistel ist von Mitte Juni bis August. 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Das strahlend gelbe Berg-Johanniskraut

Das Berg-Johanniskraut gehört zur Familie des Johanniskrautgewächs und kommt ebenfalls im gesamten Alpenraum vor. Auch dieses Berggewächs liebt kalk- und nährstoffreiche Böden, Gebüsche und Laubwälder auf bis zu 1500 Metern Seehöhe.

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die entzündungshemmende Blutwurz

Eine anderes nicht selten vorkommende Gebirgsgewächs ist die Blutwurz, welche oft im Mischwald, Heide oder Niedermoore bis auf 2.400 Metern Seehöhe zu finden ist. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und findet in verschiedenen Heilmitteln ihre Verwendung.

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die wildwachsende Alpenglockenblume

Die wollig-zottig behaarte Alpenglockenblume bevorzugt steinige Rasen, kalk- und nährstoffarme Böden auf bis zu 2.400 Metern Seehöhe. Blütezeit dieser schönen Glockenblüte ist von Juli bis August. Die Campanula Alpina wird nur bis zu 20 Zentimeter hoch und wächst besonders in sonnigen Lagen, auf Wiesen oder in der Nähe von Sträuchern.
 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die violett-blühende Besenheide

Eine der typischsten Pflanzen des Gebirges ist bestimmt die Besenheide, welche mit ihren violetten Blüten die Montafoner Bergwiesen prägt. Das Zwergstrauchgewächs ist besonders bei bestäubenden Honigbienen und Schmetterlingsarten beliebt. Du findest sie meistens an sonnigen und trockenen Plätzen. Das besondere an ihr? Ihren stark zuckerhaltigen Necktar und das kräftige Aroma wird besonders von Imkern geschätzt. 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die faszinierende Silberdistel

Die Silberdistel ist eine im Alpenraum weit verbreitete Pflanzenart, welche meist in Höhen von 2.800 Metern vorkommt. Sie zählt zu den gefährdetsten Pflanzenarten und ist besonders an sonnigen Waldrändern, warmen und nährstoffarmen Steinrasen anzutreffen ist. Bei schlechtem Wetter schließt sich der Korbblütler zusammen, weshalb sie auch Wetterrose genannt wird. 
 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismsu GmbH, Schruns - Victoria Boric

Der giftige Blaue Eisenhut

Der blaue Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen Europas und sollte gemieden werden. Die dunkel-violett strahlende Pflanze findet man häufig auf nährstoffreichen Almwiesen auf einer Höhe um die 2.300 Metern. Die stark giftige Pflanze kann bis zu eineinhalb Meter hoch werden und trägt zahlreiche dunkle Blüten. Schon Berührungen mit dieser hochgiftigen Pflanze sollten vermieden werden!

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die gefährdete Arnika

Die Arnika wird schon seit dem Mittelalter als Wundheilpflanze bei Schwellungen, Blutergüssen, Zerrungen aber auch Verstauchungen verwendet. Ihr ätherisches Öl wirkt entzündungshemmend, blutdrucksenkend und wundheilend. Sie ist bis heute ein bewährtes Heilmittel der Volksmedizin. Sie ist gefährdet und steht unter Pflanzenschutz. Die gelb strahlende Arnika wächst auf sauren und mageren Wiesen und meidet Kalk und Dünger. 
 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Der heimische Augentrost

Wie der Name schon verrät, wird der Augentrost bei Entzündungen rund ums Auge verwendet. Häufig wird er zu Augentrost-Tee verarbeitet und damit die entzündenden Augen ausgespült. Blühzeit dieser kleinen Wunderpflanze ist von Juli bis Oktober auf kalkarmen Böden und mageren Wiesen. 

Alpenblumen Montafon | © MontafonTourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Der prächtige gelbe Enzian

Obwohl auf Schnäpsen und Liköre der dunkelblaue Enzian abgebildet ist, wird bei der Schnapsproduktion die Wurzel des gelben und roten Enzians verwendet, welche besonders in der Alpenregion als „Verdauungsschnaps“ vor oder nach dem Essen, getrunken wird. Der gelbe Enzian, welcher zu einer der 35 verschiedenen Enzianarten der Alpen zählt, wird in seiner Art streng geschützt. Wissenswert: Für einen Liter Schnaps werden in der Herstellung ca. 10 Kilogramm von den kostbaren Enzianwurzeln benötigt, was die knorrigen Wurzeln zu einem kostbaren Gewächs macht. 
 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Der kleine Feld-Enzian

In den Alpen wachsen rund 35 verschiedene Enzianarten, darunter auch der Feld-Enzian, welcher in seiner hell-rot-violetten Pracht blüht. Der Feld-Enzian steht wie alle anderen Enziangewächse unter strengem Schutz. Vorzufinden ist er auf nährstoffarmen und steinigen Bergwiesen bis 2.300 Metern Seehöhe und blüht von Juli bis Oktober. Der Feld-Enzian wird bis zu 30 cm hoch. 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die herrliche Alpendistel

An der Alpendistel kommt niemand vorbei: Die Alpendistel ist im gesamten Alpenraum auf bis zu 3.000 Metern Seehöhe zu finden und mit ihrer herausstechend purpurroten Farbenpracht nicht zu übersehen. Die Alpendistel blüht von Juni bis Oktober und wächst bis zu 80 Zentimeter hoch. 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die wertvolle Schafgarbe

Wertvolle Inhaltsstoffe befindet sich in den Stängeln, Blättern und Blüten der Schafgarbe. Viele wissen nicht, welche Heilkraft sich in dieser unscheinbaren Pflanze befindet. Die ätherischen Öle der Schafgarbe sollen wundheilungsfördernd, blutstillend und eine entzündungshemmende Wirkung haben. Sie wächst auf Wiesen und oft auch an Wegrändern und zählt zur Pflanzenfamilie der Korbblütler. 

Alpenblumen Montafon | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Victoria Boric

Die leuchtende Alpenrose

Wer kennt sie nicht - die strahlend leuchtende Alpenrose, welche jedes Landschaftsbild zu einem noch besondereren Anblick macht. Sie wächst bis auf 2.500 Metern Seehöhe und blüht von Mai bis Juli/August. Zahlreiche Wanderwege im Montafon führen an den rosarot-übersäten Hängen vorbei. Blütezeit der Alpenrose ist von Juni bis August. Unterschied gibt es zwischen der „bewimperten“ und der „rostblättrigen“ Alpenrose, welche sich in ihrem unterschiedlichen Lebensraum charakterisieren. 

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