Die Montafoner Hüttenrunde

2 Tage von Gargellen über die Tilisunahütte nach Latschau

Eine Hüttenübernachtung bietet eine tolle Möglichkeit die Berge noch intensiver, als bei einer normalen Wanderung, zu erleben. Es ist ein gemütliches Erlebnis und etwas ganz Besonderes, den Abend in einer Hütte zu verbringen und am nächsten Morgen die Wanderung direkt am Berg mit Aussicht zu starten. Dieses Mal wollen wir einen Teil der Montafoner Hüttenrunde wandern - von Gargellen über die Tilisunahütte nach Latschau. Mit einem Abstecher auf den felsigen Gipfel der Sulzfluh haben wir zwei Tage gebraucht.

Durch Wälder und Seen vorbei - Von Gargellen auf die Tilisunahütte

Unsere Tour startet in Gargellen. Der erste Teil führt uns über steile Pfade durch dichte Tannenwälder. Es ist ein sonniger, frühherbstlicher Tag und wir finden auf dem Weg jede Menge Pilze. Der Wald duftet herrlich und obwohl es anstrengend ist, geht es zügig voran.
An der Oberen Röbialpe machen wir Rast bevor es an en Aufstieg zum Sarotlajoch geht. Insgesamt geht es fast 1.000 Meter hoch. Nach dem Sarotlajoch verändert sich die Landschaft. Es wird felsig und wir können schon einen Blick auf die mächtige Sulzfluh erhaschen – unser Ziel für den morgigen Tag.
Über geröllige Pfade geht es zum Plasseggenpass und von dort weiter zur Tiisunahütte. Wir kommen an unzähligen kleinen Seen vorbei, in denen sich die weißen Wolken wunderbar spiegeln.
Nach etwa 4 ½ Stunden kommen wir müde an der Tilisunahütte (2.211m) an. Die Tour war ganz schön anstrengend, aber wunderschön. Wir genießen bei einem Radler die Aussicht von der Hütte auf den Tilisunasee und beziehen anschließend unser Zimmer. Trotz Schlechtwettervorhersage ist die Tilisunahütte gut besucht. Nach dem köstlichen Abendessen quatschen wir noch mit unseren Tischnachbarn und spielen ein paar Kartenspiele.
Markus Jankowitsch, der Hüttenwirt, ergreift vor dem Schlafengehen nochmal das Wort: „Der Wetterbericht für morgen ist leider nicht so gut – bei Gewitter ist der Gang auf die Sulzfluh nicht zu empfehlen, aber alle Abstiege von hier sind sicher!“
Wir sind ein wenig enttäuscht, denn wir wollen morgen eigentlich unbedingt auf die Sulzfluh. Wir hoffen, dass sich der Wetterbericht noch ändert und schlafen bei Regengeprassel und Gewitter schließlich ein.

Die felsige Schönheit – von der Tilisunahütte auf die Sulzfluh

Wir haben Glück: am nächsten Morgen hat der Regen aufgehört und die Sonne kann sich teilweise durch die Wolken kämpfen. Wir stehen zeitig auf und brechen gleich nach dem Frühstück auf.
Die Stimmung ist unbeschreiblich – die Wolken und die Sonne tauchen die Umgebung ist mystisches Licht. Dazu pfeifen die Murmeltiere. Deswegen mögen wir Hüttenübernachtungen so unglaublich gerne, weil diese Stimmung im Tal einfach nicht die gleiche ist. Zwei Stunden und 600 Meter Aufstieg auf die Sulzfluh liegen vor uns. Erst gehen wir noch auf schlammigen Wanderwegen, aber schnell wird der Untergrund steinig und felsig. Und dann haben wir das Gipfelkreuz immer vor Augen. Der Weg ist durch Steinmännchen markiert und immer gut zu finden. Wir kommen trotz der Morgenkühle schnell ins Schwitzen. Endlich sind wir oben angekommen. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und die Wolken ist atemberaubend schön. Wir können die Schesaplana sehen, die drei Türme und die Berge im Tirol. Weiter unten sehen wir sogar ein paar Steinböcke, die ein Schneefeld kreuzen. Es weht ziemlich kalt, deswegen machen wir uns nach einer kurzen Gipfelrast wieder an den Abstieg.

Über den Rachen nach Latschau

1.800 Meter Abstieg müssen wir bis Latschau bewältigen. Wir wählen den Abstieg über den Rachen, da Markus von der Tilisunahütte uns diesen Abstieg empfohlen hatte. „Der Blick durch den Rachen ist sehr eindrucksvoll“, meinte Markus und er sollte Recht behalten. Der Steig ist blau-weiß und erfordert definitiv Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Aber der Weg und die Mühen lohnen sich. Über rutschige Geröllfelder geht es durch den sogenannten Rachen, einer Art riesigen Felsschlucht, hinunter ins Gauertal. Die mächtige Sulzfluh liegt immer im Rücken. Unsere Knie fangen irgendwann an zu zittern, aber der Weg ist abenteuerlich und macht dementsprechend Spaß.
Wir freuen uns aber, als wir schließlich im Gauertal ankommen sind und nur noch auf flachen Wegen gemütlich zurück ins Tal spazieren können.

Die Zweitages-Tour über die Tilisunahütte hat uns unglaublich gut gefallen – und auch der Abstecher auf die Sulzfluh ist unbedingt empfehlenswert. Die Tour ist relativ lang und dementsprechend anstrengend, aber die Mühen werden mit grandiosen Ausblicken belohnt.

Alternative Hüttenrunde: Tilisunahütte bis Lindauer Hütte
Montafoner Hüttenrunde | Tilisunahütte - Latschau | © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Packyourthingsandtravel
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