3-Seen E-Bike-Tour über die Silvretta Hochalpenstraße

Servus, die Wadln und die 3.000er!

Reisebloggerin Lea Hajner war für uns mit Bike-Guide Markus auf der 3-Seen-Tour unterwegs und berichtet von ihren Erlebnissen entlang der aussichtsreichen Tour über die Silvretta Hochalpenstraße:

Zu Hause fahre ich nicht Mountainbike. Daher war ich umso überraschter, dass es mir dank E-Bike und gut organisiertem Verleihsystem im Montafon möglich war, auf eine ausgedehnte Erkundungstour zu gehen. 100 Prozent Radvergnügen ohne fatale Muskelkater-Nebenwirkungen – ein Tag ganz nach meinem Geschmack. 

Los geht es in Gaschurn, wo ich bei der Talstation der Versettla Bahn mein Leih-E-Bike abhole und meinem Guide Markus treffe. Noch schnell den Sattel richtig einstellen, Helm aufsetzen und es kann losgehen.

Kopssee | © Montafon Tourismus GmbH Schruns, Lea Hajner

Über das Ganifertal zum Kopssee 

Zunächst fahren wir dem Bach entlang am asphaltierten Radweg leicht aufwärts nach Partenen. Das kleine Dorf am östlichen Ende des Tals gehört zu den vermutlich schönsten Orten in der Umgebung. Nach dem Ort kommen wir zur Abzweigung, die links ins ruhige Ganifertal führt. Die Straße ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt, trotzdem kommen hin und wieder Autos von Jägern und Bauern entgegen. Für Radfahrer ist es hier jedenfalls deutlich angenehmer, als auf der teils viel befahrenen Silvretta Hochalpenstraße, über die wir die Runde am Nachmittag beenden werden. 

Als es auf einem kleinen Stück etwas flacher wird, bleiben wir stehen. Moment mal! War das nicht ein Murmeltier? Und tatsächlich, der freche Genosse schaut aus seinem Loch und beobachtet uns. Zwei Meter sind ihm dann aber schlussendlich doch zu wenig Abstand und das Tier ist unter der Erde verschwunden. Wir fahren weiter. Über viele Kehren geht es durch den angenehm schattigen Wald nach oben zum Kopssee. Der Stausee hat eine ungewöhnlich schöne Farbe. Am Kiosk halten wir nur kurz, um den Ausblick zu genießen und dann geht es weiter. Wir haben noch einiges vor uns.

Stille am Rearkappali 

Markus zeigt mir am Weg einen Ort, der weniger laut nach Aufmerksamkeit schreit. Der kleine Bildstock am Weg zum Zeinisjoch markiert jenen Punkt, an dem die Eltern früher (bis 1915) ihre Kinder verabschiedeten, wenn sie als Schwabenkinder nach Ravensburg gingen. Die Mädchen arbeiteten als „Kindsmägde“ und die Buben als Gänse-, Schweine- oder Pferdehirten bei den Schwaben. Harte Arbeit für Kost und Logis, manchmal ein wenig Bezahlung. Nachdenklich strample ich weiter und schätze mich glücklich jetzt und hier in der heutigen Zeit unterwegs zu sein.

Grenzgänger am Zeinisjoch

Den wunderschönen Zeinissee kenne ich bereits, aber jetzt an einem sonnigen Tag sieht er umso einladender aus. Die Landschaft rund um den See hat ein ganz besonderes Flair und lädt zum Ausruhen ein. Markus weiß das passende Bankerl für eine kurze Rast. Das steht geschickt gebaut über einem kleinen Bach. Die Wassertropfen, die hier fließen müssen sich in Kürze entscheiden: wollen sie rechts oder links an der Wasserscheide abbiegen? Soll es der Rhein oder die Donau werden? 

Ich ziehe meine Schuhe aus und gönne meinen Füßen ein Bad im eiskalten Wasser - herrlich! 

Mit neugewonnener Power geht es nun bergab in Richtung Galtür und dann wieder nach oben zur Bielerhöhe. Selbst mit E-Bike kommt man hier gut ins Schwitzen. Der Weg führt neben der Straße. Hin und wieder macht es aber auch Sinn ein Stück auf der Mautstraße zu fahren, zum Beispiel dann, wenn eine Herde Kühe einem den Weg verstellt und nicht erfreut über Besucher ist. Dann weicht man potenziellem Ärger besser aus… und genau das machen wir auch. Von der anderen Seite können wir die Tiere beobachten, wie sie am Fluss grasen, als könnte sie nichts und niemand stören. 

Mittagessen mit Blick auf den Piz Buin 

Geschafft! An der Bielerhöhe kehren wir zum Mittagessen auf der schattigen Terrasse des Silvretta Haus mit Blick auf den Stausee und den dahinter liegenden höchsten Berg Vorarlbergs ein. Trotz der Höhe (wir befinden uns auf 2.032 m) ist die Sonne hier noch stark und heiß. Auf der Speisekarte finden sich alle möglichen Schmankerln wieder. Besonders schön ist es nachlesen zu können, woher die Lebensmittel kommen. Rind- und Schweinefleisch aus der Metzgerei in Tschagguns, Eier aus Rankweil, Dinkelprodukte aus Buch, usw. Ich entscheide mich für ein Gericht, welches es ohnehin nur im Montafon gibt: sauer marinierten Sura Kees. Eine herrlich leichte Mittagskost für diesen Tag! 

Von nun an ging's bergab 

Nach einem Espresso geht es über die Silvretta Hochalpenstraße rasant bergab und über den bereits bekannten Radweg zurück nach Gaschurn. Mein E-Bike möchte ich jetzt gar nicht abgeben. Wie schön, was man alles an einem Tag im Montafon auf zwei Rädern so entdecken kann! 

Kopssee | © Montafon Tourismus GmbH Schruns, Lea Hajner
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