Wasserfälle, Seilbrücken und herrliche Aussichten

Das alles bietet der Klettersteig in St. Anton im Montafon.

St. Anton i. m. Es gibt zwei Dinge, die mir an Klettersteigen besonders gefallen: Da ist zum einen die Herausforderung, die in irgendeiner Form bei jeder Anlage vorhanden ist, und sei es nur, weil eine lange Seilbrücke überquert werden muss. Noch mehr schätze ich aber die Freiheit, die Klettersteige vermitteln. Man hängt im Fels und hat nichts unter oder vor sich als unendliche Weite. Da gibt es nichts, was den Blick verstellt. Ein Privileg, das in dieser speziellen Form allerdings nur Anlagen im Talbereich offerieren. Deshalb verweilen wir ein bisschen zu ebener Erde.

Kleine Trilogie

Ziel ist der Klettersteig in St. Anton im Montafon, der, wie die Klettersteige in Gargellen, an einem Wasserfall entlangführt. Klettersteiggeher sprechen gerne von einer Trilogie, die auf kurzer Strecke absolviert werden kann. Röbi, Rong, Wasserfall: klingt machbar, ist machbar. In Bahnhofsnähe hat die Gemeinde St. Anton einen kleinen Parkplatz für die Klettersteigbegeher eingerichtet. Von dort führt der Weg durch das Dorf hinauf zum ausgeschilderten Zustieg. Der ist nach gut zwanzig Minuten erreicht. Dort ist auch genug Platz, um sich die Ausrüstung anzulegen: Klettergurt, Klettersteigset, Helm, Handschuhe und gutes Schuhwerk. 

Rund 550 Meter Drahtseil inklusive zweier Seilbrücken haben die Erbauer montiert und jede Menge an Eisentritten im Fels versenkt. Diese machen es relativ einfach, die imposant wirkende erste Steilwand zu erklimmen. Oben angekommen, eröffnet sich eine unverstellte Aussicht auf die umliegenden Orte und Bergmassive. Das Spektakulärste an diesem Eisenweg sind wohl die beiden 30 Meter langen Seilbrücken, die über den oberen Wasserfall führen. Wer sich auf dieses Abenteuer nicht einlassen will, kann sie aber relativ einfach umgehen. Auch wenn sich die schwierigeren Passagen in Grenzen halten, sollte doch beachtet werden, dass dieser Klettersteig über keinen Notausstieg verfügt. Dafür gibt es immer wieder Stellen, an denen es sich gut rasten lässt.

Mein Fazit: Wer Klettersteige mag, bei dem sollte der Wasserfall-Klettersteig im persönlichen Portfolio nicht fehlen.

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