Sachsen

"Die Gemütlichen"

Sachsen, das Bundesland im Osten der Bundesrepublik Deutschland, ist die Heimat von geselligen Genussmenschen, die am liebsten Kaffee trinken, saftigen Kuchen essen und sich dabei am Leben erfreuen.

Im Mittelalter kreuzten die wichtigsten Handelsstraßen Europas Sachsen. Der Handel führte zum Wandel und eine florierende Region entstand. Im 19. Jahrhundert hatte sich Sachsen zum modernsten und innovativsten Wirtschaftsraum Deutschlands entwickelt.  

Einst war die Landeshauptstadt Dresden die Residenzstadt großer Könige und Kurfürsten. Auf Grund der prunkvollen barocken und mediterran geprägten Architektur und den Kunstsammlungen wurde die Stadt an der Elbe auch "Elbflorenz" genannt. Nach der Zerstörung großer Teile Dresdens im Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau der Altstadt, erstrahlt Dresden wieder in neuem „altem“ Glanz.

Chemnitz - Leipzig - Dresden
Ein sächsisches Sprichwort lautet: "Was in Chemnitz erarbeitet wird, wird in Leipzig gehandelt und din Dresden verprasst." Die Textilindustrie in Chemnitz war eine wichtige Triebfeder für den wirtschaftlichen Erfolg. Die Landeshauptstadt Dresden war der Sitz des sächsischen Königshauses. Dieses verfügte übrigens über enge Verbindungen zu den Habsburgern, war doch die Mutter von Kaiser Franz Josef, Erzherzogin Sophie, die Zwillingsschwester der Königin Maria Anna von Sachsen. Bis heute birgt die Stadt prachtvolle Kunstschätze, Porzellan, Skulpturen und Juwelen. Leipzig, die bevölkerungsreichste Stadt von Sachsen, war hingegen als die Messe- und Verlagsstadt bekannt für ihren freien Geist. 

Sing, mei Sachse, sing
Reisen haben für Ostdeutsche eine besondere Bedeutung. In DDR-Zeiten war die Reisefreiheit ein Fremdwort. Die überwiegende Mehrheit musste im Land bleiben. Nach dem Fall der Mauer konnten die Ostdeutschen endlich ihre Reiselust und ihr Fernweh stillen. Und das tun sie noch heute. Was das Urlaubsziel anbekangt, bevorzugen die Sachsen Orte, die nicht ganz so weit weg sind. Die einen fahren lieber ans Meer, v.a. an die Ostsee, die anderen lieber in die Berge - und das sowohl im Sommer zum Wandern als auch im Winter zum Skifahren. Diejenigen, die sich für die Berge entscheiden, kommen oft ins Montafon, da es gut zu erreichen ist und vieles zu bieten hat, was das Sachsen-Herz begehrt. 

Die Sachsen lieben das Singen
Die Sachsen schätzen besonders die offene, freundschaftliche Art, mit denen die Monafoner Gastgeber sie willkommen heißen. Sie sind selbst auch grundsätzlich jedem gegenüber herzlich. Jannin Löhnitz aus Gortipohl kommt ursprünglich aus Sachsen. Nach einigen Urlauben im Montafon haben sie und ihr Mann beschlossen, sich dauerhaft hier niederzulassen. Sie kennt ihre Landsleute gut und weiß was ihnen gefällt. „Sachsen bevorzugen liebevoll eingerichtete, gepflegte Unterkünfte gegenüber modernen. Was vor allem nicht fehlen darf, ist die Möglichkeit raus auf eine Terrasse oder einen Balkon gehen zu können, denn die Sachsen sind gerne an der frischen Luft“, so Jannin. Sie gehen bevorzugt gemütlich spazieren und Radfahren. Wichtig ist, dass genug Luft zum Singen bleibt. „Wir Sachsen lieben das Singen. Am liebsten Volksmusiklieder. Die singen oder summen wir praktisch die ganze Zeit“, erklärt Jannin.

 

 

Kurzinfo & Mundart

Einwohner: etwa 4 Millionen* (das sechstgrößte deutsche Bundesland)
Fläche: ca. 18.400 km² *
Hauptstadt: Dresden (5 Regionen umfasst der Freistaat Sachsen)
Nächtigungen: 

7,69 % sind aus Ostdeutschland (Stand: Echt Muntafu Ausgabe 01/2018)

 

650.000 Passagiere fahren pro Jahr mit einem historischen Raddampfer die Elbe entlang durch Sachsen.

 

*https://www.freistaat.sachsen.de/index.html

SÄCHSISCH FÜR ANFÄNGER

Ein Merkmal des Sächsischen ist, dass es sehr stark verkürzt. Aus „haben wir“ oder „sind wir“ wird „hammer“ und „simmer“. Daneben gilt es, den Mund nicht zu weit aufzumachen. 

Eine Tasse Kaffee: ä Schälchn Heeßn 
Kartoffeln: Ärbern, Ährborn 
Fußball spielen: bebbln 
Geld: Binunnsen 
Mit dem Auto unterwegs sein: rumguddschn 
Zuhause: Daheeme 
Schuhe: Drähdr
Flugzeug: Flieschor 
Augen: Glubschn 
Mund: Gusche 
Ja: nu 
Entschuldigung: Schulldchnsä
Die Kinder: (dä) Wännsdorr 
auch: ooch 
Sachen, Gepäck: Gelummbe 
Ein großes Stück Brot: ä Rungksen 
Auf Wiedersehen: Machenses hibsch! 
Weihnachtsstollen: Striezel

Unser Tipp: Im Sächsischen werden die harten Konsonanten durch weiche ersetzt: aus „k“ wird „g“, aus „p“ wird „b“ und aus „t“ wird „d“. Also nicht „kaputt“ sondern „gabudd“.

Die „Gaffeesachsen“

Neben dem Reisen nimmt bei den sehr geselligen Sachsen das Essen einen hohen Stellenwert ein.
Dabei gehören selbstverständlich typisch sächsische Gerichte auf den Speisenplan. Für zwei Spezialitäten ist Sachsen über die Landesgrenzen hinaus bekannt: Das Leipziger Allerlei, ein edles, vielseitiges Gericht aus zartem Frühjahrsgemüse, Morcheln und Krebsen. Und der Dresdner Christstollen aus Hefeteig und Rosinen, Orangeat, Zitronat und weihnachtlichen Gewürzen. Zum täglichen Ritual der „Gaffeesachsen“ gehört das nachmittägliche „Schälchen Heeßn“ (Tasse Kaffee). Dazu natürlich ein Stück Kuchen. „Wichtig, schön saftig und süß muss er sein“, klärt Jannin auf. Interessant ist hier die sympathische Eigenart der Sachsen, den Kuchen in den Kaffee zu tunken.

Der Dresdner Christstollen

Weihnachtszeit ohne Dresdener Christstollen ist für die Sachsen unvorstellbar.

Der Nussknacker

Ein typisches Erzeugnis aus dem Erzgebirge ist der Nussknacker, der bis heute in mühevoller Handarbeit hergestellt wird. Ein Nussknacker besteht aus über 60 Einzelteilen, die in über 100 Arbeitsschritten zusammengefügt werden.

Der unbeliebteste Dialekt

Speziell an den Sachsen ist auch ihr Dialekt. Als sich in Sachsen die Handelsstraßen Europas kreuzten, wurde der sächsische Dialekt fast überall im Römischen Reich verstanden. Als Preußen Sachsen im Siebenjährigen Krieg besiegte, verlor Sachsen die Vorbildfunktion. Das Hochdeutsche orientierte sich seitdem an der preußischen Aussprache. „Unser Dialekt wird oft als tölpelhaft belächelt“, meint Jannin. Sie selbst ist sehr stolz auf ihren Dialekt und bewundert die Montafoner dafür, dass sie den Montafoner Dialekt hegen und pflegen.