Manfred "Manni"

Der Streckenbauer

Seit wann bist du für den Streckenbau vom Weltcup Montafon zuständig?

Ich bin jetzt seit sechs Jahren dabei, also seit dem ersten Weltcupjahr hier im Montafon. Dazu gekommen bin ich als Pistenbullyfahrer der Silvretta Montafon, damals war ich für den Park zuständig und mit dadurch zum „Shaper“ für den Weltcup geworden. So war ich die ersten vier Jahre noch über die Silvretta Montafon dabei und seit zwei Jahren als externer Mitarbeiter.

Was fällt in deinen Aufgabenbereich?

Das ist schwierig zu sagen, da es sich natürlich immer ein wenig verändert. Im Grunde sind wir zu dritt für den Streckenbau zuständig, einer für den Startbereich, einer in der Mitte der Strecke und einer im Zielbereich, aber da liegt natürlich nur die Hauptverantwortung. Viele Elemente können nicht von einer Person alleine geschoben werden, da helfen wir immer gegenseitig aus. Zudem haben wir natürlich noch viele Helfer die händisch mitarbeiten, ohne die würde es nicht gehen.

Seit diesem Jahr bin ich aber vor allem auch für den Bagger zuständig, den wir zum ersten Mal am Berg haben. Den habe ich sozusagen aus meinem Sommerjob bei Tschofen Transporte mitgenommen. Der Bagger ist eine riesen Erleichterung beim Bau der Elemente. Wir bekommen den Schnee so schneller und gezielter an bestimmte Stellen. 

Wie viel Zeit habt ihr für den Streckenbau? 

Wir fangen immer ungefähr zwei Wochen vor dem Weltcup an und sind dann jeden Tag im Einsatz. Das passt immer ganz gut. Morgens fangen wir in der Regel zwischen 8.30 Uhr und 9.00 Uhr an und fahren gegen 20.30 Uhr wieder ins Tal. Davor sind aber natürlich schon die Schneier und Pistenbullyfahrer der Silvretta Montafon im Einsatz und sorgen für genug Schnee im Bereich der Weltcupstrecke. 

Wann erfahrt ihr wie der Streckenbau aussieht?
Ganz genau eigentlich erst vor Ort, wobei sich der Streckenverlauf ja nicht drastisch verändert. Unter dem Jahr sind wir immer mal wieder in Kontakt mit Nick Roma, dem Head Shaper von White Industries (in diesem Jahr auch zuständig für dem Olympia Parcours in PyeongChang), aber die eigentliche Planung findet dann vor Ort im persönlichen Gespräch statt. 
In schneereichen Wintern, so wie diesem, haben wir aber natürlich nochmal andere Möglichkeiten die Elemente zu gestalten und sie besser ans Gelände anzupassen. 

Welche Elemente gibt es dieses Jahr?
Der Parcours hat den gleichen Aufbau wie im letzten Jahr, ist knapp einen Kilometer lang und zieht sich über ungefähr 180 Höhenmeter. 

Welche Elemente sind eine besonders große Herausforderung?
Eine Besonderheit ist sicherlich der Start, da das Gelände in diesem Bereich eigentlich sehr steil ist, der Start aber auf einem geraden Plateau steht. Zudem ist die Startrampe ca. vier Meter hoch und benötigt somit eine Menge Schnee! Eine weitere Herausforderung ist sicher der Tunnel kurz vor dem Zielgelände. Durch diesen werden die übrigen Skifahrer unter der Crossstrecke hindurch geleitet um auf die andere Seite zu gelangen. Den Tunnel bauen wir teilweise mit drei Bullys gleichzeitig. 

Dürft ihr die Strecke selbst testen?
Das überlassen wir den Sportlern!

Was machst du, wenn nicht gerade Weltcup ist?
Im Sommer bin ich Baggerfahrer bei der Firma Tschofen Transporte und im Winter bin ich als Vorführfahrer für die Firma Prinoth in verschiedenen Skigebieten unterwegs.