Tierrassen im Montafon

Montafoner Steinschaf - Der Stolz des Montafon mit 70 cm Höhe.

Montafoner sind bescheiden, stolz, ehrlich und robust. Und vielleicht sind es diese Eigenschaften, die sich auch in ihrer eigenen Schafrasse widerspiegeln: dem Montafoner Steinschaf.

Das Montafoner Steinschaf, mit seiner hübschen, geraden Nase und dem glänzenden Fell, ist anspruchslos, wetterfest und freundlich. Als die Rasse fast ausgestorben war, engagierten sich einige regionale Züchter für ihren Erhalt. Dank ihres Einsatzes wuchs die Population von 40 Tieren im Jahr 2010 auf heute rund 600 bis 700. Im Montafon kümmern sich mittlerweile etwa 30 Züchterinnen und Züchter um diese besondere Schafrasse.

Produkte vom Montafoner Steinschaf stehen für Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit. Die weiche Wolle wird zu hochwertigen Filzprodukten und Naturtextilien verarbeitet – ideal für langlebige Accessoires und warme Kleidung. Auch Fleisch- und Wurstspezialitäten vom Montafoner Steinschaf überzeugen mit ihrem einzigartigen Geschmack und ihrer traditionellen Verarbeitung. So lebt eine alte Tierrasse in wertvollen Produkten weiter.

Wertvolle Produkte
© PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY

Montafoner Steinschafzüchter

Gemeinsam mit anderen Züchtern und Partnern aus dem Tal haben es Martin und Peter geschafft, das Interesse für die geliebten Fellträger in der Öffentlichkeit zu wecken. Mit viel Durchhaltevermögen und Engagement konnten so die besten Bedingungen für eine erfolgreiche Zukunft für die Ur-Vorarlberger Rasse geschaffen werden. Das Montafoner Steinschaf zählt mittlerweile zu der am weitesten verbreiteten Schafrassen in Vorarlberg.

© PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY

Auf Säumerpfaden zu den Montafoner Steinschafen

In Gargellen, dem höchst gelegenen Montafoner Ort, geht es über Maisäßlandschaften und der einstigen Säumerroute Via Valtellina zu den Montafoner Steinschafen, einer außergewöhnlichen heimischen Schafrasse. Bei einem Zwischenstopp auf dem Maisäß von Marlies Kuster bekommst Du Einblick in die alte Kunst des Wollespinnens.

Wusstest Du,

dass im Jahr 2011 die Initiative „Montafoner Steinschaf“ gegründet wurde?

Trotzdem war anfangs einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, um weitere Landwirte für die Schafzucht zu begeistern. Nach einer schwierigen Anfangszeit, in der die Beiden erfolgreich so manchen Vorbehalt über die Tiere entkräften konnten, findet ihre Arbeit heute flächendeckend Anerkennung. So ist das Bewusstsein und Interesse der Bevölkerung spürbar gewachsen, viele Menschen erkennen den Wert der heimischen Rasse und suchen den Kontakt zu den Züchtern und ihren Tieren.

„Zuerst habe ich Hühner gezüchtet und später auch Bienen“, erzählt Martin. 30 Schafe darf er sein Eigen nennen, eine bemerkenswerte Anzahl vor dem Hintergrund, dass die Rasse vor kurzem noch nahezu ausgestorben war. Sein Partner Peter begegnete den Steinschafen anfangs nur in den Erzählungen seines Vaters. Vor einigen Jahren hat er dann durch eine Zufallsbekanntschaft mit Züchtern das Steinschaf für sich wiederentdeckt und ist seitdem Feuer und Flamme für die liebenswerten Tiere.

In der Zwischenzeit hat sich vieles getan. Der Bestand hat sich stetig erhöht und mittlerweile hat sich die Anzahl der Züchter im Vergleich zu 2011 sogar verdoppelt. Auf einigen Höfen können die Steinschafe besucht werden und sogar Tierpatenschaften abgeschlossen werden. Die zahlreichen Produkte rund ums Steinschaf werden in den eigenen Hofläden oder zum Teil auf Märkten direkt verkauft. Ein großes Ziel für die Zukunft ist eine gemeinsame Alpe im Montafon nur für die Montafoner Steinschafe.

Montafoner Braunvieh

Das Montafoner Braunvieh war bis vor wenigen Jahren vom Aussterben bedroht. Durch das Engagement, besonders der jungen Landwirte, konnten sich die Bestände wieder erholen.

 Im Sommer wird aus der Milch der Kühe auf den Sennalpen der original Montafoner Sura Kees und die Vollrahm-Alpbutter hergestellt. Die Kuhkälber werden meist zur Zucht verwendet. Braunvieh aus dem Montafon ist im In- und Ausland bekannt, vor allem durch die hervorragende Qualität der Zuchttiere.

Das Montafoner Braunvieh – robust, anpassungsfähig und perfekt für das alpine Gelände. Mit seinem niedrigen Körperbau bewegt es sich mühelos in den Bergen und überzeugt durch Genügsamkeit. Diese vielseitige Rasse liefert sowohl erstklassige Milch für die Käseherstellung als auch hochwertiges Fleisch – ein wertvoller Bestandteil der Montafoner Landwirtschaft und Tradition.

© PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY

Zucht & Erhaltung

Das Montafoner Braunvieh, auch als Original Braunvieh bekannt, zählt heute zu den hochgefährdeten Nutztierrassen Österreichs – mit weniger als tausend registrierten Zuchttieren. 

Historisch wurde die Population teils durch Einkreuzungen mit Brown-Swiss-Stieren beeinflusst, wodurch in manchen Linien ein Anteil von bis zu 75 % Brown-Swiss-Genetik vorkommt. Dennoch bleibt das Zuchtziel die Erhaltung des ursprünglichen, robusten Bergtyps mit seiner hohen Anpassungsfähigkeit an das alpine Klima. 

© PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY

Rassemerkmale & Nutzung

Das Montafoner Braunvieh ist eine klassische Zweinutzungsrasse, die gleichermaßen für Milch- und Fleischproduktion geeignet ist. Kühe erreichen im Durchschnitt eine Widerristhöhe von etwa 128 cm und ein Gewicht von rund 550 kg. Durch den mittleren Rahmen und das moderate Gewicht sind die Tiere ideal an steile Berglagen und Almwirtschaft angepasst – sie sind trittsicher, geländegängig und verursachen auf Weiden deutlich weniger Bodenschäden als schwerere Rassen.

Das Fell ist einfarbig braun bis dunkelbraun, das Flotzmaul dunkel mit hellem Rand, und die Hörner hell mit dunkler Spitze – typische Kennzeichen, die das Montafoner Braunvieh unverwechselbar machen.