Ihre Entscheidungen sind oft unsichtbar, die Auswirkungen jedoch deutlich spürbar – sie sind die stillen Wächter, die sicherstellen, dass die Montafoner Bergwelt nicht nur ein Ort der Schönheit, sondern auch der Sicherheit bleibt. Die engagierten Mitglieder der Lawinenkommissionen im Montafon sorgen im Winter tagtäglich für die Sicherheit im Skigebiet und im Tal. Christian Thöny, Obmann der Lawinenkommission von Gargellen, gewährt einen Einblick in seine verantwortungsvolle Tätigkeit.
Christian, wie bist Du zur Lawinenkommission gekommen?
Ich bin in den Bergen aufgewachsen. Mein Vater und später unterschiedliche Wegbegleiter haben mich mit ihrem legendären Gespür für Schnee begeistert und mir dankenswerterweise ihr Wissen und Können vermittelt. So hatte ich schon früh die Chance, mich professionell mit der Lawinenkunde vertraut zu machen.
Was sind die Aufgaben der Lawinenkommission?
Die Lawinenkommission Gargellen ist im Winter für die Sicherheit im Ort, einschließlich der gekennzeichneten Winterwanderwege und der Zufahrtsstraßen, sowie im Skigebiet Gargellen verantwortlich. In unseren Aufgabenbereich fallen auch die Information der Bevölkerung, der Gemeinde, der Sicherheitsorgane sowie der Medien und die Zusammenarbeit mit Such- und Rettungsdiensten. In Gargellen sind wir als Kommissionsmitglieder gleichzeitig auch Sprengbeauftragte. Das bedeutet eine doppelte Verantwortung.
Wie kann man sich so einen normalen Tag von Dir im Winter vorstellen?
Mein Tag beginnt sehr früh am Morgen recht unspektakulär vor dem Computer mit dem Vergleichen von Aufzeichnungen verschiedener Wetterstationen. Anschließend fahre ich ins Skigebiet, wo wir im Team erneut die Wetterdaten abrufen und Messungen im Schnee durchführen. Alle Entscheidungen, welche die Sicherheit im Skigebiet gewährleisten, werden täglich neu und situationsbedingt getroffen. Wenn es die Lage verlangt, lösen wir künstlich eine Lawine durch Sprengung aus. Gegen 08:30 Uhr kann nach unserer Freigabe der Skibetrieb aufgenommen werden. Unsere Arbeit im Skigebiet endet um 16:30 Uhr, dann wird das Skigebiet geschlossen und erst wieder geöffnet, wenn wir am nächsten Morgen grünes Licht geben.
„Jeden Tag herrschen andere Natureinflüsse, jeder Tag bringt neue Herausforderungen.“
Christian Thöny Lawinenkommission Gargellen
Was für eine Motivation steckt hinter Deinem großen ehrenamtlichen Engagement?
Mir liegt der Schutz der Einheimischen und Gäste am Herzen. Sie sollen sich bei uns in Gargellen wohl und sicher fühlen. Außerdem finde ich die Tätigkeit an sich überaus spannend. Jeden Tag herrschen andere Natureinflüsse, das heißt, wir sind immer mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Und allein das Gefühl, vor Tagesanbruch, wenn alle anderen noch im Bett liegen, die unverspurten Hänge hinunterzufahren, ist unbezahlbar.
Du bist seit mehr als 30 Jahren mit dabei. Wie hat sich Dein Job seitdem verändert?
Es ist fast schon unvorstellbar, unter welchen Bedingungen und mit welchem Einsatz früher gearbeitet wurde. Heute werden wir von modernster Technik unterstützt. Zum Beispiel arbeiten wir mit verschiedenen Computerprogrammen, die uns unzählige Daten zur Verfügung stellen, und in enger Zusammenarbeit mit meteorologischen Zentren. Was sich aber am meisten verändert hat, ist der Wintersportler selbst. Das liegt zum einen an der steigenden Zahl von Menschen, die im Gebirge zugange sind, und zum anderen an neuen Trendsportarten. Handy, GPS und Materialentwicklung haben das Sicherheitsgefühl auf dem Berg erhöht – aber auch die Sportlerinnen und Sportler leichtsinniger gemacht.
Hast Du eine Empfehlung an die Wintersportlerinnen und Wintersportler, wie sie sich vor Lawinen bestmöglich schützen und mit der Gefahr umgehen können?
Ich würde sagen, am wichtigsten sind ein gesunder Hausverstand und umfassende Information, entweder online, per App, über die Infotafeln mit Warnleuchten direkt im Skigebiet oder persönlich bei sachkundigen Einheimischen und Bergbahnmitarbeitern. Zudem ist eine gute Tourenplanung und Sicherheitsausrüstung Pflicht, insbesondere im freien Gelände. Schlussendlich zählt noch das individuelle Bauchgefühl. Für mich heißt ein schlechtes Gefühl immer „Stopp“!
Name: Christian Thöny
Beruf:
Hotelier
Obmann der Lawinenkommission
Bergrettung Gargellen
Wohnort: Gargellen
Sport: Jede Art von Bewegung in der Natur
ECHT Montafon
Print Magazin
ECHT Montafon erzählt Geschichten von Menschen, Traditionen und der einzigartigen Bergwelt. Mit tiefgehenden Reportagen, persönlichen Begegnungen und eindrucksvollen Bildern bringt das Magazin die Region zum Leben – authentisch, inspirierend und voller echter Erlebnisse.
Wir sind ab Freitag, den 12. Dezember 2025, sehr gerne und täglich wieder für Dich, Deine Lieben, ... da.
Die Montafoner Kristbergbahn ist bis Donnerstag, den 11. Dezember 2025, wegen wichtiger Revisionsarbeiten außer Betrieb. Ab Freitag, den 12. Dezember 2025, sind wirsehr gerne und durchgehend wieder für Euch da.
Die Vorverkaufszeiten (bis 08.12.2025) für den WildPass Montafon Brandnertal sind:
Erwerbe jetzt Deine Montafon Brandnertal Jahres- und/oder Saisonkarte. Wir sind von Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr, sowie am Samstag, den 6., Sonntag, den 7. & Montag, den 8. Dezember 2025, an der Kassa in der Talstation der Montafoner Kristbergbahn für Dich da. Du kannst Deine Montafon Brandnertal Jahres- und/oder Saisonkarte natürlich auch einfach und bequem von Daheim aus, über unseren Online-Webshop buchen und diese dann bei irgend einer Bergbahnkassa im Montafon Brandnertal "persönlich" abholen.
Bei Fragen kannst Du uns auch telefonisch unter +43 5556 74119 erreichen bzw. uns eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Wir rufen Dich dann baldmöglichst zurück.