„Wintersport bedeutet für mich Heimat“
Alessandro Hämmerle
Vom Jungen mit großen Träumen zum Olympiasieger – und nun mit Blick auf die Heim-WM 2027 im Montafon
Schon als Kind war ich fasziniert vom Schnee und den Bergen meiner Heimat Montafon. Es gab für mich nichts Schöneres, als draußen unterwegs zu sein. Ein Moment hat sich besonders tief eingeprägt: Bei einem Wettbewerb im Freestyle Park gewann ich ein Snowboard und dazu eine DVD des Films „Pirate Radio“ von Pirate Movie Production. Diese Bilder, diese Geschichten – sie entfachten in mir den Traum, Snowboard-Profi zu werden.
Der steinige Weg nach oben
Mein sportlicher Werdegang war kein geradliniger Aufstieg, sondern ein langer, oft herausfordernder Weg mit vielen Zwischenstationen. Anfangs waren es Finaleinzüge im Europacup, dann folgten erste Siege – später dasselbe im Weltcup, nur unter noch härteren Bedingungen. Ursprünglich kam ich aus dem Freestyle-Bereich, doch im Snowboardcross fand ich nach und nach meine wahre Stärke. Der Höhepunkt war schließlich der Olympiasieg 2022 in China. All die Erfahrungen – und auch Rückschläge – über die Jahre waren entscheidend dafür, dass ich dieses Ziel erreichen konnte.
Das Montafon als Basis und Rückhalt
Meine Heimat, das Montafon, hat dabei eine zentrale Rolle gespielt. Die Nähe zu den Bergen, die Unterstützung meiner Familie, meines Vereins und der gesamten Region – all das hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Zwei Erlebnisse stehen für mich exemplarisch dafür: die Freiheit, die ich beim Freeriden zuhause empfand, und mein Weltcupsieg beim Heimrennen im Montafon. Noch heute zählt dieser Moment zu den schönsten meiner Karriere.
Hier bei uns im Montafon ist Wintersport keine bloße Freizeitbeschäftigung, sondern Teil der regionalen Identität. Im Montafon wachsen die Kinder mit Ski oder Snowboard unter den Füßen auf. Am Wochenende trifft man sich am Berg, um gemeinsam mit Familie und Freunden den Sport zu genießen. Genau das macht diese Region so besonders.
Ziel vor Augen: Die Heim-WM 2027
Die bevorstehenden FIS Snowboard, Freestyle und Freeski Weltmeisterschaften 2027 im Montafon sind für mich ein großes Ziel, sportlich wie persönlich. Eine Weltmeisterschaft ist immer ein bedeutendes Ereignis, doch sie in der eigenen Heimat austragen zu dürfen, macht sie zu etwas Einzigartigem. Ein WM-Titel auf heimischem Boden – das wäre für mich wie ein Märchen. Doch fast noch wichtiger ist mir die Wirkung auf die Menschen vor Ort.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie inspirierend es sein kann, Spitzensport hautnah zu erleben. Zuletzt durfte ich das bei den Olympischen Spielen in Paris sehen. Diese Energie und Begeisterung wünsche ich mir auch für die jungen Sportlerinnen und Sportler im Montafon. Vielleicht wird bei ihnen derselbe Funke entfacht, der einst durch einen Snowboardfilm bei mir gezündet wurde.
Was ich mir für 2027 wünsche? Ein begeistertes Publikum, großartige Stimmung, perfektes Wetter und Wettbewerbe, die wir alle gemeinsam feiern können. Denn Wintersport im Montafon ist für mich mehr als ein Sport. Er ist ein Stück Heimat. Und genau diese Heimat wollen wir 2027 der ganzen Welt zeigen.