Seillänge um Seillänge ein pures Vergnügen

Klettersteig auf die Madrisella - Gaschurn

Gaschurn Klettern? An der Madrisella? Solche Fragen drängen sich bei diesem Berg geradezu auf, zählt er doch zu den am stärksten frequentierten Erhebungen im Nova-Gebiet, weil über einen Höhenweg denkbar einfach erreichbar. Die Madrisella (2.466 m) hat jedoch auch eine Nordwand. Schroff und abweisend ragt der Fels in den Himmel. Es scheint fast, als ob er wenigsten auf dieser Seite seine Ruhe haben möchte. Doch damit ist es seit dem vergangenen Jahr vorbei. Die Bergführer der Silvretta Montafon, Manfred Sprung und Martin Marinac, haben die knackigen Wände der Madrisella durch einen Klettersteig zumindest etwas entschärft, denn auf den 450 Höhenmetern nach oben gibt es im Schwierigkeitsgrad C/D noch genug Herausforderungen zu bewältigen, vor allem, wenn es 150 Höhenmeter senkrecht aufwärtsgeht. Auf jeden Fall ist es Sprung und Marinac mit dieser Anlage gelungen, das Angebot im Land um ein echtes Schmuckstück aufzuwerten.

Mit der Versettla Bahn schaukeln wir an einem trüben Samstagmorgen in luftige Höhen. Es regnet leicht, aber schon eine Kaffeelänge später kann es losgehen. Schilder weisen den Weg von der Nova-Stoba hinunter zur Nova-Alpe und weiter zum Seressee, wo der Weg links zum Einstieg führt. Einstiege sind bei Klettersteigen oft das erste Kriterium, so auch hier. 

Ist der geschafft, läuft die Sache. Neues Seil, neue Stahl- und viele natürliche Tritte sowie griffiger Fels: Das macht jeden Meter zum puren Vergnügen. Trotzdem zieht sich die Sache. Noch einmal ums Eck und noch eine Wand, und schon läppern sich die Minuten zu Stunden. Dafür wartet auf jedem der blumenbewehrten Grate eine kleine Ruhebank. Trotzdem sei empfohlen, sich die Kräfte einzuteilen, denn die schwierigen Stellen befinden sich im letzten Abschnitt. Dafür sind es vom Ausstieg dann nur noch fünf Gehminuten zum Gipfelglück, das eine herrliche Fernsicht beschert. Wer also die sommerlichen Touristenströme umgehen will und Klettersteige mag, der kann die Madrisella von einer ganz neuen, sehr alpinen Seite kennenlernen.

© Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Philipp Steurer
Lust bekommen?
Zur Tour

Diese Artikel könnten Dich auch interessieren...

Noch nicht das Richtige?
Alle Beiträge