Üsr Darf Santantöni

Die Natur, die Geschichte hütet

Heute besuchen wir St. Anton, das am Eingangstor ins Montafon liegt und viele Möglichkeiten bietet, die umliegende Bergwelt zu entdecken. Das kleine Dorf hat eine spannende Geschichte, die Du vielleicht noch nicht kennst.

Jahrhundertealte Bergbautradition

Wusstest Du, dass in St. Anton bis in die 1980er-Jahre in großem Stil Gips abgebaut wurde?
Halt die Augen auf bei Deinem Besuch und Du wirst viele Hinweise auf die jahrhundertealte Bergbautradition finden. Denn bereits 1714 wurde der gewerbliche Gipsabbau in St. Anton im Montafon erstmals urkundlich erwähnt. 
Entlang der gut erhaltenen Straße zum einstigen Abbaugebiet stößt Du immer wieder auf Überreste des ehemaligen Bergbaus. Auf einem nahegelegenen Felssporn etwa zeugen Stützen der ehemaligen Materialseilbahn, die den Gips direkt ins Tal beförderte, von vergangenen Tagen. Und auch das verwachsene Tragseil der Bahn, welches nach Stilllegung im Wald zurückgelassen wurde, ist hier und da am Waldboden erkennbar. Selbst im Ort, wo der Gips zum Teil direkt verarbeitet und mithilfe der Montafonerbahn europaweit exportiert wurde, kannst Du noch immer einen gut erhaltenen Mühlstein aus vergangenen Bergbautagen finden. 
In St. Anton wurde der Gips aber nicht nur abgebaut – im Tagebau und Untertagebau – sondern hier war auch eine Gipsfabrik beheimatet, die das Material direkt weiterverarbeitete. 

Naturjuwel Davenna

Heute hat sich das Abbaugebiet rund um die Davenna - ein aussichtsreicher Berg, der über St. Anton thront - erfolgreich renaturiert und sich so zum beliebten Naherholungsgebiet für seine Bewohner und Bewohnerinnen sowie Gäste entwickelt. 
Rund um den Gebirgsstock ranken sich bis heute zahlreiche Mythen und Legenden. So bietet das sagenumwobene Tränenbächle, das dort oben entspringt, reichlich Stoff für Geschichten.
Wieso ist sein Wasser so milchig? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Der Bach führt noch heute mit Gips angereichertes Wasser mit sich.
Oder steckt vielleicht doch eine andere Erklärung dahinter?

Sagen & Mythen

Eine weitere spannende Sage ist jene von Prazalanz nach der ebendieser Ort nahe dem heutigen Dorf unter Schutt und Geröll vergraben liegt.
Das Wappen von St. Anton, das einen auf den kopfgestellten Dreiberg zeigt, deutet dieses Ereignis an. Ob dies nun stimmt oder nicht, Tatsache ist, dass St. Anton beinahe das gleiche Schicksal widerfahren wäre. Mit Einstellung des Bergbaus und zahlreicher Verbauungen, konnte ein folgenschwerer Bergsturz jedoch verhindert werden. 

Dein persönliches Bergerlebnis in Santantöni

Schau Dir hautnah an, was es mit den Sagen und Mythen in Santantöni (wie die Einheimischen den Ort liebevoll nennen) auf sich hat. Hoch hinaus geht's auf dem Klettersteig St. Anton im Montafon.

Klettersteig St. Anton
Klettersteig St. Anton im Montafon
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