100 Jahre Pionierleistungen

Energiewirtschaft im Montafon

Das Montafon ist geprägt von seinen jahrhundertealten Traditionen, seiner Kultur und den malerischen Kulturlandschaften. Doch auf den zweiten Blick offenbart sich ein weiterer entscheidender Faktor, der maßgeblich zum heutigen Wohlstand und der Entwicklung des Tourismus im Montafon beigetragen hat: die Energiewirtschaft, die vor 100 Jahren mit der Gründung der Vorarlberger Illwerke ihren Anfang nahm.

100 Jahre illwerke | © illwerke vkw

Die Wasserkraft nutzbar gemacht

Man kann wohl zweifellos von Pionierarbeit sprechen, blickt man auf das besondere Jubiläum, das das Unternehmen illwerke vkw in diesem Jahr feiert. Vor 100 Jahren wurden die damalige Vorarlberger Illwerke gegründet mit der Vision, die gewaltige Kraft des Wassers im Montafon zu nutzen und sein Potential zu erschließen. Mit der Errichtung der ersten großen Wasserkraftwerke im Montafon setzte das Unternehmen einen entscheidenden Grundstein für den eigenständigen energiepolitischen Weg Vorarlbergs – aber auch für viele wichtige Infrastrukturen für den Tourismus im Tal. Der Bau des Vermuntwerks in Partenen - das seinerzeit größte Wasserkraftwerk Österreichs und eines der größten Europas - im Jahr 1930 war dabei erste wichtige Schritte.

100 Jahre illwerke | © illwerke vkw

Entwicklung in den 1930er Jahren

Angefeuert von den Vorboten des Zweiten Weltkrieges und damit eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte wurde das Thema Energie in den 1930er Jahren immer wichtiger. So wurde nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland der Ausbau der Kraftwerke beschleunigt. Der Bau des Obervermuntwerks und der Silvrettastaumauer begann im Jahr 1938 unter dem Einsatz von Zwangsarbeitern, darunter Kriegsgefangener und ziviler Arbeiter.

Für deren Errichtung wurde das erste Teilstück der Silvretta-Hochalpenstraße gebaut – als Baustraße zwischen Vermuntsee und Bielerhöhe. In Etappen wurde so nach und nach ein für Traktoren befahrbarer Bauhilfsweg aus den 1920er Jahren ersetzt. Entstanden ist dabei eine der beeindruckendsten Gebirgsstraßen der Alpen, die 1954 für den öffentlichen Verkehr freigegeben wurde.

Die illwerke vkw prägen das Montafon

Die Errichtung der Staudämme und Kraftwerke revolutionierte nicht nur die Energiegewinnung im Land, sondern nahm auch großen Einfluss auf die Gestaltung der Landschaft des Tales. Denn dieser Ausbau brachte den Bau von Materialseilbahnen, Standseilbahnen, Schrägaufzügen, der Schmalspurbahn von Schruns nach Partenen oder eben auch der Silvretta-Hochalpenstraße mit sich. Diese Infrastrukturen wurden schließlich auch für den öffentlichen Personenverkehr geöffnet und zunehmend touristisch genutzt. Diese Entwicklung markierte einen bedeutenden Wendepunkt: Der Fortschritt und der touristische Aufschwung im Montafon waren nun unaufhaltsam.

Ausbau der Kraftwerke schreitet voran

Im Laufe der nächsten Jahrzehnte wurden die Energieinfrastruktur der Vorarlberger Illwerke weiter kontinuierlich ausgebaut. 1943 wurde das Rodundwerk mit einer damals der leistungsstärksten Turbinen der Welt fertig gestellt. 1950 wurde das Latschauwerk in Betrieb genommen, acht Jahre später das Lünerseewerk. 1969 folgte das Kopswerk I mit dem Rifawerk und dem Ausgleichsbecken Rifa. Ein Jahrzehnt später kam das Rodundwerk II dazu.

Ein weiterer Meilenstein war das technisch höchst anspruchsvolle Kopswerk II, das 2008 in Betrieb ging. Das Besondere daran: Alle großen Anlagenteile des Kraftwerkes liegen im Inneren des Berges. 2018 wurde das Obervermuntwerk II und Rellswerk feierlich eröffnet.

Heute nicht mehr wegzudenken

Heute sind viele dieser Einrichtungen, die inzwischen natürlich erneuert und modernisiert wurden, der heutigen illwerke vkw, die 2001 aus der Fusion der Vorarlberger Illwerke und der VKW entstand, überwiegend in touristischer Nutzung und für das Montafon unverzichtbar.

Sie sind nicht nur Zeugen des technischen Fortschritts und der industriellen Geschichte der Region, sondern auch Schauplätze für Erholung und viele Freizeitaktivitäten, die es ohne die von der illwerke vkw geschaffene Infrastrukturen nicht geben würde. Bestes Beispiel ist der Erlebnisberg Golm oder die Silvretta-Bielerhöhe, die besonders im Winter nicht oder nur schwer erreichbar wäre.

100 Jahre illwerke | © illwerke vkw

Blick auf die Zukunft gerichtet

Bis heute bleibt die illwerke vkw nicht stehen, sondern sieht sich erneut vor einer Transformation: der Blick ist wieder auf die Energiezukunft gerichtet und erfordert innovative Ideen und Maßnahmen. Denn gerade die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, wie wichtig die eigenständige und unabhängige Energieversorgung ist.

Immer bedeutender werden erneuerbare Energien und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, wodurch auch die illwerke vkw viele neue Chancen, Entwicklungen und Zukunftsvisionen sehen und nutzen.

Ein Grund zum feiern

Ein Jahrhundert ist ein guter Grund zu feiern! Bei der illwerke vkw steht daher das ganze Jahr 2024 im Zeichen des großen Jubiläums. Diverse Veranstaltungen laden dazu ein, das Unternehmen besser kennenzulernen und einen Blick in Geschichte und Zukunft zu werfen. Zudem werden die herausragenden Leistungen der vergangenen 100 Jahre mit einem Buch und einem Film gewürdigt.

Eine Übersicht aller Veranstaltungen gibt es unter energieausvorarlberg.at.

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